Letzte Woche schreib ich am Ende des Beitrags, dass ich mir eine weitere Abwärtsbewegung am Montag vorstellen könnte mit anschliessendem Reversal. Nun ja… zumindest der erste Teil ist eingetreten. Aber der Rest der Woche war schwach und so verliert der S&P500 weitere -5.79%. Meine Depots bluten erneut mit insgesamt -47.199.88 EUR Verlust. Es wird eng…
Die Marktampel fällt ebenfalls auf rot zurück. Ich blicke dennoch zumindest für die kommende Woche eher positiv nach vorn.
Die Gesamtübersicht der Tradingdepot-Wochenergebnisse ist in Tabellenform auch jederzeit in der Performance einsehbar.
Tradingdepot1 (Wheel)
ARKK verliert diese Woche mit -3.27% sogar weniger als die grossen Indizes. Das kleine Depot verliert trotz Hebel “nur” -3.81%, -100,10 EUR und sinkt damit auf 2.529,67 EUR. Die Cushion ist mit 57.90% in Ordnung. Neue Prämien sind mit 33 USD eher gering.
Das Ergebnis ist nicht schön, aber macht mich auch nicht total unglücklich. Das kleine Depot ist nicht in Gefahr. Über die monatlichen Sparpläne kommt zusätzlich Geld rein. Kein Problem.
Die Strategie ist unverändert die ARKK Position mit Covered Calls und BearCallSpreads zu managen. Das ist mühsam aber mit kleinen Schritten gehts voran.
In der bisherigen Jahresperformance spiegelt sich das keineswegs wider. Mit 75% Verlust dürfte bei einem normalen Konto mit gutem Recht von einem Total Verlust gesprochen werden. Der Sparplan rettet hier allerdings und auch wenn es lange dauern wird, wird sich das Konto wieder erholen.
Tradingdepot2 (Basic Income Strategie und Wheel)
Gar nicht glücklich bin ich mit dem grösseren Depot. Was eigentlich immer deutlich konservativer sein sollte, wird mittlerweile zu einem echten Problem. -47.099,78 EUR Verlust stehen wieder zu Buche, umgerechnet -12.36%. Das Depot sinkt auf 333.885,93 EUR. Die Cushion ist wieder nur magere 20.02%. Offene Prämie sind mit 6.270 USD okay.
Was passiert hier? Das Depot ist deutlich überhebelt. Die alten Positionen aus dem letzten Jahr mit ehemaligen Highflyern hatten das Depot schon fast ausgelastet. Dazu gekommen sind einige Positionen aus der Basic Income Strategy und so hat das Depot zurzeit einen Hebel von fast 3. Natürlich hat jede kleine Bewegung der Märkte entsprechend grosse Auswirkungen. Auch wenn die Strategien für sich genommen alle funktionieren.
Lange wird es nicht mehr gut gehen. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich einige der Positionen glatt stellen muss, ist nun sehr hoch. Das wäre ein herber Rückschlag, denn von Beginn an war die Strategie immer darauf ausgerichtet, Krisen auszusitzen. Das funktioniert so lange, wie genügend Liquidität vorhanden ist und vor genau dem, habe ich immer gewarnt. Es nervt extrem, dass ausgerechnet mir nun genau dieses Szenario zum Verhängnis wird.
Noch ist es nicht so weit. Sollte sich der Markt nun doch noch erholen können, wäre alles gut. Dabei reicht aber keine kurzfristige Erholung, sondern es müsste das Schlimmste ausgestanden sein. Sogar eine längere Seitwärtsphase wäre völlig in Ordnung, denn durch die wöchentlichen Prämieneinnahmen, würde sich das Depot ebenfalls langsam, aber stetig stabilisieren.
Die Position, die kurzfristig helfen könnte, ist Gold. Dort bin ich nicht weit von der Kostenbasis entfernt und eine Liquidation würde nur einen kleine Verlust bedeuten.
Und ein weiteres Problem gibt es noch mit den Altpositionen: die Kurswerte sind mittlerweile in einigen Fällen so niedrig, dass kaum noch Prämien geschrieben werden können und/oder die Spreads dabei sehr weit auseinander gehen, so dass es sich kaum lohnt. Bei einigen Positionen bin ich dadurch gezwungen, einfach nur abzuwarten. Unangenehm, aber damit muss ich ebenfalls leben.
Insbesondere mit der Basic Income Strategy wäre ich für sich genommen sehr zufrieden. Sie macht genau, was sie soll: stetige Einnahmen erzielen mit verschiedenen Underlyings. Zudem sind die Underlyings so ausgewählt, dass mich auch längere gegen mich laufende Phasen eigentlich nicht nervös machen, sondern ich sie einfach aussitzen kann. Wiederum natürlich nur, so lange genügend Liquidität vorhanden ist.
Kommen wir zum traurigen Bild der Jahresperformance. Kommentarlos!
Marktampel (erneut rot)
Die Marktampel fällt auf rot zurück. Obwohl die grünen Kriterien von 2 auf 5 zulegen können, steigen die roten Kriterien auf 16 und überrunden damit die gelben mit 13. Somit ist das Ergebnis eindeutig.
Erwähnenswert ist vor allem, dass nun auch der GD 150 auf Wochenbasis nach unten durchkreuzt wird und somit alle GDs (gleitende Durchschnitte) negativ sind.
Ebenfalls interessant ist, dass ein von mir viel beachteter Trader in dieser Woche sein Tradingdepot glatt gestellt hat. Er hat sich nun selbst eine 3-monatige Pause verordnet und wird abwarten, was die Märkte in der Zeit machen.
DAS grosse Ereignis war in dieser Woche die Anhebung der Zinsen der FED. Um 0.75% ging es aufwärts, was zuletzt erwartet worden war. Nach positiver Reaktion am Mittwoch, ging es dann aber doch schnell wieder in den Abverkauf.
Positiv stimmt mich in dieser Woche, dass der Fear&Greed Index wieder sehr tief steht. Mit nur noch 14 ist es ein eindeutiges Signal der grossen Furch der Marktteilnehmer. Als Timing-Instrument ungeeignet, gibt der F&G Index aber doch immerhin eine ungefähr Indikation, was noch passieren kann. Zumindest eine weitere Bärenmarktrallye könnte drin sein.
Ausserdem mag ich das vergleichsweise hohe Volumen auf Wochensicht. Oftmals gibt es nach so starken Kursverlusten mit hohem Volumen eine kurze Verschnaufpause.
Und zu guter Letzt signalisiert auch der Transportation Index zusammen mit dem Utility Index, dass aktuell mehr Abgabedruck sogar in den Utilities herrscht. Das ist ungewöhnlich, werte ich laut Regel aber als eher positiv.
Wie jede Woche bleibt nichts anderes übrig, als abzuwarten. Vielleicht hilft ein bisschen Daumen drücken für steigende Kurse. Ich könnte es gebrauchen.