Wochenergebnis KW40 2022

Mal wieder eine spannende Woche: nachdem die Märkte mit gewaltigen Kursgewinnen in die neue Woche gestartet sind, sind die Verluste in der zweiten Wochenhälfte fast ebenso stark. Es verbleibt dennoch ein ordentlicher Gewinn im S&P500 auf Wochensicht von 1.51%. Mein grösseres Depot kann sogar viel stärker profitieren, so dass ingesamt 26.868,76 EUR Gewinn zustande kommen.

Der Status der Marktampel bleibt auch diese Woche weiter auf rot. Trotzdem denke ich nicht, dass wir in eine Crashphase übergehen.

Die Gesamtübersicht der Tradingdepot-Wochenergebnisse ist in Tabellenform auch jederzeit in der Performance einsehbar.

Tradingdepot1 (Wheel)

Das kleine Depot verliert diese Woche leicht mit -50,94 EUR Verlust, umgerechnet -0.71%. Der Depotwert steigt trotzdem wegen der 200 EUR monatlichen Sparplan-Einzahlung auf 4.895,21 EUR. Die Cushion ist mit 66.84% für das kleine Depot sehr komfortabel. Max. mögliche offene Prämien sind mit 377 USD hoch.

Lynx-KW40-2022

Im Screenshot sind wie immer zum Monatsbeginn die 200 EUR Sparplan abzuziehen, wodurch der kleine Verlust zustande kommt.

Viel passiert ist nicht. Die ARKK Position wird weiter über Covered Calls gemanagt. Allerdings nur, wenn die Märkte nicht gerade total überverkauft sind und jederzeit eine heftige Gegenbewegung kommen könnte. Das mag für manch einen vielleicht nicht sehr stringent sein, aber ein wenig Spielraum für diskretionäre Entscheidungen lasse ich mir.

Bei UNG wird der Short Put eifrig von Woche zu Woche gerollt. Für zusätzliche Prämien sorgt ein Short Call. Somit läuft bei UNG alles nach Plan. Ob die Kampagne in den nächsten Tagen oder erst in ein paar Wochen oder Monaten abgeschlossen ist, spielt für mich keine Rolle. Denn nach Abschluss dieser Kampagne würde ich direkt wieder mit einer weiteren Position starten.

Lynx-KW40-2022-YTD

In der Performanceübersicht für dieses Jahr passierte nicht viel. Zu gross ist der prozentuale Verlust, als dass kleine Bewegungen sichtbar wären.

Tradingdepot2 (Basic Income Strategie und Wheel)

Das grössere Depot kann sich diese Woche stärker vom Markt entkoppeln. Mit seinem Gewinn auf Wochensicht von 26.919,70 EUR, umgerechnet 7.92%, wird die Marktperformance deutlich geschlagen. Das Depot steigt auf 365.292,00 EUR. Die Cushion könnte mit 49.92% zwar besser sein, aber ist noch im Rahmen (Vorsicht! Das ist schon sehr aggressiv!). Max. offene Prämien sind mit 69.775 USD sehr hoch.

IB-KW40-2022

Dabei stand das Depot während der Woche schon sogar bei knapp 400kEUR, musste dann aber am Donnerstag und vor allem Freitag wieder einiges abgeben.

Dabei fiel der Verlust relativ gesehen aber deutlich geringer aus als die Gewinne zu Wochenbeginn, weil ich während der Woche in Erwartung einer möglichen Enttäuschung kleinere Justierungen vornahm. So wurden auf meine grossen Positionen in QQQ und vor allem SPY zusätzliche kurzfristige Short Calls aufgenommen, die bereits am Freitag Abend mit gutem Gewinn wieder geschlossen werden konnten.

Ein Highlight ist in diesen Tagen mein Handel mit neuen SPX0DTE-Strategien. Wie kürzlich schon angedeutet, habe ich einige Recherche- und Backtesting-Arbeit in verschiedene Ideen gesteckt. Letzte Woche hatte ich Ferien und habe die Zeit genutzt. Mit den Ergebnissen aus den Analysen habe ich diese Woche den Echtgeldhandel mit kleinster Positionsgrösse fortgeführt.

SPX0DTE-3-Strategien

Der Chart zeigt die Performancekurve von 3 gleichzeitig gehandelten Strategien. Die einfachste Idee davon handel ich mittlerweile seit Ende August, wann immer ich es mir einrichten kann. Entsprechend sind die Kennzahlen dort am Zuverlässigsten. Besonders beeindruckend finde ich, dass der Verlust jeweils nur relativ klein ausfällt bei misslungenen Trades. Das ist ungewöhnlich bei Stillhalter-Strategien, wird aber durch ein konsequentes Einhalten des sehr einfachen Regelwerks möglich. Die Trefferquote ist bei allen 3 Strategien sehr hoch (ca. 75%). Für 2 der Strategien werde ich mit kleinster Positionsgrösse zunächst weitere Daten sammeln. Für die erste Strategie fühle ich mich bereits wohl die Kontraktgrösse leicht zu erhöhen, werde damit aber noch warten, bis ich einen Verlusttrade kassiere. Wie es weiter geht und ob die Kennzahlen so stabil bleiben, werde ich gern berichten bei Gelegenheit.

Für das grössere Depot könnten diese neuen Strategien einen grossen Mehrwert darstellen. Zwar ist der Aufwand durch das Handeln während des Tages etwas höher, aber ein grosser Vorteil ist, dass diese geöffneten Positionen spätestens kurz vor Marktschluss (automatisch) beendet werden. So wird die Margin nur während der Handelszeiten belastet und das Gesamtdepotrisiko erhöht sich nicht.

IB-KW40-2022-YTD

Die Jahresperformance ist mit über 50% Verlust weiter düster. Das hätte ich mir zu Beginn des Jahres nicht vorstellen können, dass es mich nochmals so heftig trifft. Anders, als in vorherigen heftigen Drawdowns, bin ich dieses Mal allerdings recht gelassen, weil ich mir sicher bin früher oder später aus diesem Loch wieder raus zu kommen. Das gilt allerdings nur, solange die Märkte nicht in den totalen Crash übergehen.

Marktampel (rot)

Die Marktampel bleibt rot. Eine Handlungsanweisung lässt sich daraus aber nicht ableiten! Zu oft habe ich schon erlebt, dass eine rote Marktampel kurz darauf eine fulminante Rally eingeleitet hat. Und auch jetzt sehe ich nicht nur Schatten.

Bedenklich stimmen mich die Advance-Decline-Charts. Dort wurden sowohl im Daily als auch im Weekly alle Hoffnungen auf eine Stabilisierung zunächst zunichte gemacht. Mit weiter fallenden Charts gibt es für die Indizes und Einzeltitel auch noch so einiges an Abwärtspotential.

Auf der anderen Seite steht der Fear&Greed Index zum Wochenende wieder in „Extreme Fear“. Als Timing-Instrument ungeeignet, drückt der F&G aber die extrem schlechte Stimmung sehr gut aus und (Bärenmarkt-)Rallies könnten jederzeit von diesen Niveaus starten.

Einen Vorgeschmack auf diese Potenziale gaben der Montag und Dienstag, die zwei starke UpDays in Folge darstellten. Ein UpDay ist bereits etwas Feines, aber 2 starke UpDays in direkter Folge ist etwas Besonderes und Statistiken sind für die meisten solcher Fälle in der Vergangenheit recht positiv ausgegangen.

Auch interessant ist für mich der Blick auf die Anzahl der Aktien, die unter ihren 20er-/50er- und 200-er-Gleitenden-Durchschnitten liegen. Auch hier zeigen sich extrem überverkaufte Niveaus, was für jederzeit startende (kurzfristige) Bärenmarktrallies sprechen kann.

Wie immer gilt, dass ich mich lieber auf mathematisch klar nachweisbare Edges verlasse, anstatt zu sehr auf eigene Meinungen zu setzen. Warten wir ab, was die kommende Woche bringen wird. Stabilisierung? Neue Bärenmarktrally? Neue Tiefs? Ich halte alles davon für gut möglich und möchte mich von keinem dieser Szenarien verrückt machen lassen.

 

Risikoausschluss
Ich bin kein Finanzberater. Beiträge sind lediglich meine eigenen Erfahrungen und Meinungen. Ich gebe keine Handlungsempfehlungen! Jeder ist für sein eigenes Handeln verantwortlich!

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