Die Märkte setzten in dieser Woche ihre superstarke Rallye fort. Ob Bärenmarktrallye oder sogar schon neuer Bullenmarkt, wird sich erst noch zeigen. Der S&P500 kann um starke 3.26% steigen. Die Nasdaq100 ist mit 2.71% Gewinn etwas dahinter. Auch meine Depots können profitieren, aber „nur“ mit 7.026,03 EUR Gewinn.
Die Marktampel baut den gelben Status weiter aus. Allerdings gibt es aus meiner Sicht einige Warnzeichen.
Die Gesamtübersicht der Tradingdepot-Wochenergebnisse ist in Tabellenform auch jederzeit in der Performance einsehbar.
Tradingdepot1 (Wheel)
Eine totale Underperformance zeigt diese Woche das kleine Depot. Denn während die Märkte in fast allen Asset-Klassen stark zulegen, verliert das kleine Depot sogar um -132,30 EUR, umgerechnet -3.92%. Der Depotstand sinkt auf 3.246,26 EUR. Die Cushion ist mit 33.66% ebenfalls etwas verringert. Offene Prämien sind mit 467 USD sehr hoch.
Was ist passiert? Das altbekannte Muster von zu schnell steigenden Kursen hat mal wieder zugeschlagen. Der Covered Call auf ARKK ist deutlich im Geld und auch die Position in UNG leidet unter den enormen Kursanstiegen in kurzer Zeit.
Beide Positionen werden mit Covered Calls / Covered Puts begleitet und es fliessen weiterhin Prämien zu. Deshalb mache ich mir hier keine Sorgen, denn auch die Strike-Preise konnten weiter angepasst werden.
In der bisherigen Jahresperformance sieht es natürlich dennoch hässlich aus…
Tradingdepot2 (Basic Income Strategie und Wheel)
Das grössere Depot kann hingegen wieder um einen ordentlichen Betrag von 7.158,33 EUR zulegen und hat damit die 4. Gewinnwoche in Folge hinter sich. Mit der relativen Performance von 1.73% liegt es allerdings deutlich hinter dem Gesamtmarkt. Der Depotstand steigt auf 420.834,28 EUR. Die Cushion ist mit 66.02% leicht erhöht im Vergleich zur Vorwoche. Die max. offenen Prämien erreichen mit 72.700 USD ein neues Rekordhoch.
Auch hier lässt sich anhand der offenen Prämien leicht rekonstruieren, was passiert ist: die Märkte rennen nach oben und ich komme mit den Covered Calls nur ungenügend gut hinterher.
Meine grösste Position auf den SPY hat mittlerweile den ursprünglichen Einbuchungskurs wieder erreicht. Durch die überrannten Covered Calls, bin ich aber weiter in der Position gebunden. Nach einigen starken Wochen in Folge, wird es nur eine Frage der Zeit sein, bis die Märkte mal wieder etwas korrigieren werden. Ich habe die Long-Position auf den SPY deshalb knapp über Einstand geschlossen und lasse die nun ungedeckten (Covered) Calls noch offen. Somit bin ich de facto aktuell short auf den SPY. Zusätzliche Prämieneinnahmen können aber über Short Puts / BullPutSpreads erzielt werden, sofern sich in Kürze hoffentlich wieder die Gelegenheit dazu bietet.
Eine ähnliche Vorgehensweise schwebt mir auch für die QQQs vor, bei denen mein Einstand allerdings noch ein gutes Stück entfernt ist.
Übrige Positionen hat es teilweise auch mit zu schnell gestiegenen Kursen erwischt, weshalb ich beim Hochrollen der Calls in einigen Fällen sogar einen kleinen Debit in Kauf genommen habe. Das ist eine Besonderheit, denn normalerweise sollte man beim Rollen jeweils einen Credit vereinnahmen für zusätzliche Prämie. Meiner Meinung nach macht ein Debit in bestimmten Situationen aber durchaus Sinn und darf akzeptiert werden.
72.7kUSD an offenen Prämien stellt eine grosse Absicherung bei fallenden Kursen für mein Depot dar. Insofern würde mir ein kurzfristiger Abschwung sogar zugute kommen.
Und es würde der Jahresperformance gut stehen, die zwar sicher auch weiter verlieren würde, die Schere zwischen S&P500- und der Depot-Performance würde sich aber etwas schliessen. Bei steigenden Kursen würde das Depot hingegen unterproportional profitieren.
Marktampel (gelb)
Mit neu 12 grünen, 15 gelben und 7 roten Kriterien festigt die Marktampel erneut ihren Status. Man könnte meinen, von grosser Krise sei keine Rede mehr. Die gleitenden Durchschnitte zeigen für fast alle Charts auf Tages- und auch Wochensicht einen grünen Status. Einzig der 200er SMA konnte noch nicht zurückerobert werden auf Tagessicht.
Schaut man sich das Verhältnis der Aktien an, die über ihrem 20er SMA (94%) und 50er SMA (90%) liegen, so ergeben sich daraus mittlerweile Extremwerte. Das ist zu viel!
Sentiment-Indikatoren zeigen inzwischen auch wieder eine relative Sorglosigkeit an. Der Fear&Greed Index ist mit einem Wert von 55 noch gerade so im „neutralen“ Bereich. Noch ein Pünktchen mehr und die „Gier“ ist zurück.
Der VVIX stieg zudem in dieser Woche an, trotz stark steigender Kurse in den Indizes. Das ist ungewöhnlich und könnte ebenfalls darauf deuten, dass sich da etwas zusammen braut.
Und schlussendlich würde auch die Performance seit den Tiefs im Juni dazu passen, dass die Börsen in Kürze erstmal wieder ausatmen müssen. Ungesund wäre das nicht. Nur kommt es dann sehr darauf an, wie weit diese neue Korrektur gehen wird.
Aber alles ist möglich. Auch weiter steigende Kurse an einer „Wall of Fear“ sind für mich denkbar. Und so bleibe ich dabei meine Depots so gut es geht nach festgelegten, mechanischen Strategien zu managen. Kurzfristige Über-/Unterperformance sollte nicht verrückt machen.