Wochenergebnis KW30 2021

Eine Woche mit neuen Hochs im S&P500 Index und voll in der Berichtssaison. Meine Depots sind allerdings im Drawdown. Auch diese Woche ging es leider abwärts mit einem Gesamtverlust von -2.366,64 EUR. Hört sich dramatisch an und ist erstmal schmerzhaft. Weshalb das alles noch im Rahmen ist, erkläre ich weiter unten in den Details.

Die Marktampel bleibt auf gelb.

Die Gesamtübersicht der Tradingdepot-Wochenergebnisse ist in Tabellenform auch jederzeit in der Performance einsehbar.

Tradingdepot1 (langfristige Aktien Buy & Hold + Wheel)

Im Tradingdepot1 bin ich „gefangen“ in den Positionen auf IWM und RIDE. RIDE verliert diese Woche auch wieder. Das Depot1 kann sich aber noch minimal ins Plus retten. 48,59 EUR ging es nach oben. Das entspricht 0.04%. Neuer Depotstand sind 126.722,02 EUR. Die Cushion ist mit 78% weiter hoch, Prämien für die neue Woche bzw. auch schon übernächste sind 437 USD.

Lynx-KW30-2021

Damit hat das Depot seit 5 Wochen keine neuen Hochs erreichen können. Wie oben schon kurz erwähnt liegt das vor allem an RIDE. Seit meinem Einstand bei 11.50 USD hat sich die Aktie fast halbiert und steht aktuell nur noch bei 6.24 USD. Das ist heftig und ich hätte mit dieser Entwicklung nicht gerechnet. Umso wichtiger ist es einen Plan zu haben für genau solche Fälle. Dieser sieht bei mir vor

  1. den Einstandspreis über wöchentliche Covered Calls permanent zu reduzieren. So habe ich inzwischen schon über 3.4kUSD Prämien eingenommen.
  2. den Einstandspreis zu reduzieren durch „verbilligen“, d.h. Zukauf weiterer Aktien oder Andienung weiterer Short Puts. Das habe ich diese Woche gemacht mit einem Strike-Preis von 7 USD im Depot1. Zwar wurden die 7 USD auch inzwischen unterschritten, aber ich habe zum Einen weitere Prämie eingenommen und ausserdem nun insgesamt 2000 Stücke von RIDE im Depot1 mit einem rechnischerischen Einstandspreis von 9.25 USD pro Stück.
  3. falls RIDE weiter fallen sollte, werde ich bei nochmals ca. 30% tieferem Kurs eine dritte Position dazu nehmen und somit den Einstandpreis noch weiter reduzieren.

Durch die eingenommenen Prämien ist meine aktuelle Kostenbasis bei 7.36 USD und ich habe deshalb am Freitag Abend Covered Calls mit Strike Preis 7.50 USD aufgesetzt. Würden mir die Aktien also wieder ausgebucht, hätte ich noch immer einen kleinen Gewinn über den Gesamttrade. Darum wirken die fast 50% Verlust in RIDE erstmal schlimmer, als sie tatsächlich aktuell sind.

Eine riesige Voraussetzung gibt es dabei immer: der gesamte Plan basiert auf der Annahme, dass sich eine Aktie generell, und hier speziell RIDE, früher oder später zumindest wieder etwas erholen wird. Sollte RIDE auf 0 fallen, habe ich ein Problem (oder anders ausgedrückt: einen grossen Verlust).

Was gibt es noch zu berichten aus dem Tradingdepot1? Wir sind mittendrin in der Hochphase der Berichtssaison und entsprechend viele Earnings-Trades fallen an. Im Depot2 reicht die Margin nicht immer aus und deshalb weiche ich bei einigen wenigen, sehr ausgewählten Trades auf das Depot1 aus. In der aktuellen Saison wurden in der KW30 deshalb Trades auf SHOP, SPGI, LRCX, MSTR und CHTR im Depot1 gemacht. Alle davon mit Gewinn (Gesamtgewinn knapp 1.2kUSD). Wunderbar!

Lynx-KW30-2021-YTD

Der Drawdown macht sich in der Year-to-Date-Performance leider auch bemerkbar. Trotzdem alles in Ordnung. Die Positionen werden sich früher oder später erholen und damit auch wieder das Depot steigen.

Tradingdepot2 (Earnings und Wheel)

Das Depot2 ist schon immer volatiler gewesen, als der breite Markt und auch als Depot1. Und zurzeit stecke ich leider auch hier fest im Drawdown. Diese Woche ging es mit Verlusten weiter von -2.415,23 EUR, was -1.36% entspricht. Der Depotstand ist neu 175.188,25 EUR. Die Cushion ist zurzeit bei relativ niedrigen 58%, weil bereits ein Earnings-Trade (auf RACE) für Montag vor Börseneröffnung mit aufgenommen ist.

IB-KW30-2021

Auch in Depot2 habe ich ein paar Sorgenpositionen. Für RIDE gilt fast dasselbe, wie in Depot1. Daneben habe ich noch die misslungenen Short Put Trades von vor 3 oder 4 Wochen im Depot, die ich damals aufgesetzt hatte, wegen der Flaute bei Earnings-Trades. Dies betrifft BLNK, SKLZ, LMND, EXAS, PLUG, SPCE und FCEL. Bei allen diesen Werten arbeite ich mich mit Covered Calls an die aktuellen Kurse heran. Trotzdem braucht es eine Erholung auch in den Aktien selbst, damit ich die Trades positiv abschliessen kann. Gemäss oben beschriebener Strategie mit Covered Calls und eventuellen Nachkäufen, wenn unbedingt nötig und nur wenn 30% Kursverlust erreicht sind, wird sich die Situation aber wieder verbessern. Wenn nicht sofort, dann in ein paar Wochen oder Monaten. Das gehört zum Spiel dazu und liegt völlig im Rahmen.

Warum? Aktuell ziele ich auf ca. 1% Rendite (oder zumindest Prämieneinnahme) pro Woche ab. Das würde auf das Jahr hochgerechnet knapp 50% ohne Zinseszins oder sogar 67% Rendite p.a. bei Berücksichtigung des Zinseszins ergeben. Weil es auch, wie zurzeit eben, Drawdown-Phasen gibt, sind die 67% sicherlich nicht realistisch. Zwischen 30 und 50% Rendite strebe ich aber an und da ist ein Drawdown von 30% (oder mehr) auch hinzunehmen, wenn man das nebenbei betreibt. Der aktuelle Drawdown im Depot2 liegt bei ungefähr 6.5% und ist somit noch keineswegs beunruhigend, sondern als ganz normal zu werten.

Nicht ganz optimal ist, dass ich durch die bestehenden Positionen weniger Kapital für Earnings zur Verfügung habe. Trotzdem konnten in den letzten Wochen schon einige schöne Trades platziert werden. Diese Woche z.B. auf TSLA, UPS, YNDX, ENPH, CSTM, IRBT, FB, OSTK, FLEX, TMUS, CPRI, EW und TEAM. Von diesen Trades habe ich nur bei UPS einen kleinen Verlust von ca. 120 USD hinnehmen müssen. Bei den anderen gelisteten Trades konnte ich die Prämie zu 50% oder sogar deutlich mehr einbehalten.

Kalt erwischt hat mich ein Earningstrade auf PINS, die am Donnerstag Abend ihre Zahlen meldeten und daraufhin über 20% einbrachen. Auch am Freitag konnte sich der Kurs nicht erholen, weshalb ich nun stolzer Besitzer von 1000 Pinterest-Aktien bin. Wiederum gilt, dass ich hier Covered Calls schreiben werde und die Kostenbasis solange verringere, bis mir die Aktien zu 0 oder sogar mit Gewinn wieder ausgebucht werden. Natürlich wird der Trade in den Wochenberichten begleitet werden, so dass es für jeden offen und transparent nachvollziehbar ist.

Nächste Woche werden weitere Earnings-Trades platziert werden. Bereits am Montag vor Eröffnung wird Ferrari (RACE) Zahlen melden, weshalb am Freitag Abend noch eine Position auf RACE eröffnet wurde. Weitere Trades werden folgen.

Das Depot2 ist momentan gut ausgelastet. Bei einem aktuellen Depotwert von ca. 175kEUR habe ich Long-Positionen bei voller Andienung von ca. 180kUSD im Depot (ohne RACE). Bei neuen Trades muss ich deshalb vorsichtiger sein und weiche in Einzelfällen auf das Depot1 aus.

IB-KW30-2021-YTD

Die Performance-Kurve leidet durch den Drawdown natürlich mit und ist in einer Seitwärtsphase. Ausschläge können von hier in beide Richtungen sehr schnell passieren. Wichtig ist die Zahlen im Blick zu behalten und sich selbst zu disziplinieren nicht zu viel Risiko zu nehmen.

Die Prämieneinnahmen für die neue Woche liegen bei 1.8kUSD. Dazu werden noch weitere Earnings-Trades dazu kommen, so dass ich voll im Zielkorridor von ca. 1% pro Woche landen werde oder sogar überschiessen werde.

Marktampel (gelb)

Die Auswertung zur Marktampel habe ich die letzten 2 Wochen nicht machen können aus Zeitgründen. Viel sollte aber nicht passiert sein. Seit Start des Blogs ist die Ampel durchgehend auf gelb und so auch heute wieder.

Von den 34 beobachteten Kriterien fällt leider die Gebert-Ampel raus und kann zukünftig nicht mehr berücksichtigt werden. Über einen Börsenclub durfte ich den Gebert-Brief in der Vergangenheit mitlesen. Das Abo ist nun leider beendet und deshalb wird mir dieser Indikator zukünftig fehlen. Macht also „nur“ noch 33 Kriterien, die ich wöchentlich beobachte.

Auffällig ist weiterhin, dass die grossen Indizes $SPX und $NDX fast wöchentlich neue Hochs erreichen. Allzeithochs wohlgemerkt! Das Sentiment ist aber sehr zurückhaltend, z.B. zu sehen am Fear & Greed Index, der mit aktuell 24 sogar in „Extreme Fear“ notiert. Das passt eigentlich gar nicht zusammen. Für mich deutet das aber darauf hin, dass ein Crash ganz unmittelbar aber recht unwahrscheinlich sein sollte.

 

Risikoausschluss
Ich bin kein Finanzberater. Beiträge sind lediglich meine eigenen Erfahrungen und Meinungen. Ich gebe keine Handlungsempfehlungen! Jeder ist für sein eigenes Handeln verantwortlich!

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