Die Märkte zeigen sich weiter wackelig. Der S&P500 rettet sich mit einem Mini-Gewinn von 0.08% ins Wochenende. Andere Indizes sind deutlich schwächer. Und auch mein Depot verliert -7.277,66 EUR.
In der Marktampel gibt es kleinere Verschiebungen. Gesamtstatus bleibt aber gelb.
Die Gesamtübersicht der Tradingdepot-Wochenergebnisse ist in Tabellenform auch jederzeit in der Performance einsehbar.
Tradingdepot
Mit -7.277,66 EUR Verlust, umgerechnet -1.68%, ist es die dritte Verlustwoche in Folge im Depot und es fällt auf 426.785,80 EUR zurück. Die Cushion geht auch zurück auf 67.89%. Offene Prämien liegen bei ca. 15kUSD.
Ähnlich, wie in der letzten Woche, liegt der Verlust vor allem an TLT und einigen Einzelwerten. Nicht spektakulär. Trotzdem schmerzt der Verlust natürlich.
Bis auf die grossen Spekulationen in HOOD und LYFT (kam diese Woche neu dazu), sind aber alle Trades darauf ausgelegt, repariert zu werden. Das heisst, ich bin mir recht sicher, dass die Verluste nur temporär sind.
Bei den Earnings geht es für die aktuelle Saison langsam dem Ende zu. Einige Ideen teste ich noch. Aktuell sieht es aber weiter so aus, dass der Aufwand von Earningstrades der möglichen Rendite hinterher hinkt. Ich bin oftmals beruflich voll eingespannt und kann während des Tages nur eingeschränkt reagieren. Deshalb schätze ich Strategien, die viel verzeihen und wo es nicht darauf ankommt, wenn man mal ein paar Stunden (oder Tage) nicht reagieren kann.
Spannend finde ich länger laufende Trades und das Berücksichtigen der Volatilität. Ich denke, die implizite Volatilität wird von den meisten Händlern als Einflussfaktor oder auch Screening-Kriterium zu wenig geschätzt. Wie Sie wissen, habe ich meist eine oder mehrere Ideen, die ich manuell backteste und daraus meine Schlüsse ziehen. Die wenigsten schaffen es in den Live-Handel. Und noch weniger können dann auch im Live-Handel dauerhaft bestehen.
Eine vielversprechende Idee ist ein aktueller Test, bei dem ich vor allem die Volatilität nutze. Bei niedriger Vola wird mit einem Double Calendar gestartet. Steigt die Vola dann während eines Trades deutlich an und entwickelt sich der Trade negativ, kann in einen Butterfly gewechselt werden oder unter Umständen auch in einen BullPutSpread. Damit wird zwar (fast) jeder Trade repariert, es wird aber nicht jedes Mal die gleiche Strategie angewendet, sondern abhängig von der impliziten Vola gewählt. Das könnte spannend werden…
Bisherige Jahresperformance
Es bleibt nicht mehr viel Zeit für dieses Jahr.
Mit nur noch knapp 40 Handelstagen ist das Jahr fast schon gelaufen. Ich werde mich damit abfinden müssen, dass es ein deutliches Verlustjahr wird. Ich wollte eindeutig zu viel und habe während des Zollstreits zu grosse Risiken genommen. Wäre es gut aufgegangen (und die Wahrscheinlichkeit war durchaus zu meinen Gunsten), hätte es ein grossartiges Jahr werden können. Es war ein Zock und ich habe verloren. Das ist bitter, aber gehört dazu und ich darf (und werde) mich nicht beschweren.
Marktampel (gelb)
Weiter gelb bleibt die Marktampel.
Interessant finde ich, dass der Fear&Greed Index mit 22 Zählern bereits seit über 1 Woche auf Extreme Fear steht. Es sollte damit eigentlich bereits viel Angst eingepreist sein.
Die Märkte beeindruckt das bisher aber wenig und vor allem bei den nicht-Mag7-Werten bröckelt es. Viele davon sind bereits in einem Bärenmarkt (Kursverluste >20%). Darunter auch einige vormalige Highflyer. Die Marktbreite ist damit weiter sehr schlecht.
Und beachtenswert ist vielleicht auch das sogenannte Hindenburg-Omen, was sich erneut einige weitere Male in den letzten Tagen ausgebildet hat und damit bereits ein starkes Cluster bildet. Vor den ganz grossen Krisen kam so ein Cluster meist vor, weshalb so manche Börsenkommentatoren inzwischen hellhörig werden. Die Crashpropheten warnen ja sowieso…
Ich stelle mich auf alle möglichen weiteren Verläufe ein. Steigende Kurse? Schön! Das sollte meinen Depotwerten gut tun. Seitwärts laufende Kurse? Auch gut, ich profitiere vom Theta-Verfall und kann meine Postionen weiter managen. Fallende Kurse? Aktuell habe ich einen grossen Hedge im Depot. Der würde vor allem bei stark fallenden Kursen ziehen. Also wenn schon fallende Kurse, dann bitte gleich ein heftiger Verlust in den Indizes um 10 oder sogar 20% mit gleichzeitig extrem ansteigender Vola. Können wir uns auf eines dieser Szenarien einigen? Ich hoffe… Übrig bleibt eigentlich nur ein langsamer Salami-Crash mir nur wenig Anstieg in der Vola. Das wäre am Unangenehmsten.

