Mit einem Feuerwerk an Kursgewinnen ging es in der KW50 weiter. Der S&P500 schliesst mit 2.49% ab und notiert damit bereits die siebte Woche in Folge im Gewinn. Wow! In meinem Portfolio bin ich zurzeit short ausgerichtet und musste dadurch einen Verlust von insgesamt -8.527,94 EUR hinnehmen. Warum ich damit dennoch zufrieden bin, erkläre ich weiter unten.
Die Marktampel erreicht ebenfalls neue Hochs und bleibt grün.
Die Gesamtübersicht der Tradingdepot-Wochenergebnisse ist in Tabellenform auch jederzeit in der Performance einsehbar.
Tradingdepot1
Das kleine Depot konnte mit der aktuellen Ausrichtung nicht von den stark steigenden Kursen profitieren. Um -116,88 EUR ging es abwärts, umgerechnet -1.67%. Damit fällt Das Depot auf 6.884,56 EUR. Die Cushion ist gut mit 70.34%. Offene Prämien sind nochmals weiter angestiegen auf nun 544 USD.
Gemessen an den Marktbewegungen ist der Verlust noch moderat. UNG fiel weiter deutlich ab. Vom Anstieg in ARKK konnte ich weiterhin nicht profitieren wegen eines Covered Call am Geld. Und SQQQ steuerte ebenfalls die falsche Richtung an (aus Optik meines Depots).
Wie bereits letzte Woche an dieser Stelle beschrieben, werde ich das kleine Depot mit Beginn 2024 hier nicht mehr weiterführen. Besser ist es, mich auf das grössere Depot zu fokussieren und Ihnen weitere Hintergründe zu liefern.
Tradingdepot2
Im grösseren Depot ging es leider auch abwärts. Mit einem Verlust von -8.411,06 EUR, umgerechnet -1.47%, kann ich aber gut leben. Neuer Depotwert ist 562.840,50 EUR. Die Cushion ist fast unverändert mit 75.41%. Offene Prämien sind auch hier nochmals angestiegen auf nun 117.877 USD.
Natürlich sind >8kEUR Verlust auch für mich nicht schön zu verkraften. Bei dem starken Anstieg in den Märkten und ebenfalls einem starken Anstieg im EUR, hätte ich aber sogar mit mehr Verlust gerechnet. Insofern bin ich absolut zufrieden mit dem Wochenergebnis.
Meine eingebuchten Aktienpositionen manage ich regelmässig mit Covered Calls. Bei vielen Positionen ist meine Kostenbasis aber soweit entfernt, dass ich die Calls tiefer ansetzen muss. Zur Absicherung lasse ich mich bei Anlaufen des Strikes jeweils in die Aktien einstoppen. Ausserdem habe ich darüber jeweils Long Calls. Diese Kombination funktioniert aktuell sehr gut. Selbst bei dermassen starken Aufwärtsbewegungen kann ich die Calls gut weiter rollen und mit Aktiengewinnen kompensieren. Zusammen mit weiteren Verbesserungen gegenüber der ursprünglichen Wheel-Strategie, bezeichne ich das als Wheel+.
Meine regelmässigen Strategien habe ich natürlich auch in KW50 gehandelt.
SPX0DTE-Strategie1: Guter Gewinn mit 3.135,95 USD. Auch diese Woche wurden neue Hochs in dieser Strategie markiert.
SPX0DTE-Strategie2: Mit -2.350,17 USD leider ein Verlust. Kein Problem, denn die Verluste aus dieser Strategie werden mit Reparaturen ausgeglichen.
SPX1DTE-Strategie: stolze 3.888,40 USD ging es weiter aufwärts. Auch hier wurde damit ein neues Strategie-Hoch markiert. Seitdem ich die Parameter etwas angepasst habe (Ende August) kennt die Strategie kein Halten mehr und im Schnitt können pro Tag ca. 500 USD Gewinn erzielt werden.
SPX7DTE-Strategie1: eine noch offene Call-Reparatur brachte diese Woche weitere Buchverluste. Weil ich aber weder Gewinne noch Verluste realisiert habe, ist das Wochenergebnis hier erneut 0 USD. Nächste Woche wird in jedem Fall gerollt werden. Ob positiv oder negativ hängt von den nächsten Tagen im S&P500 ab.
SPX7DTE-Strategie2: Mit 2.107,22 USD ging es auch hier gut aufwärts. Noch bin ich mit dieser Strategie aber im Verlust.
SPX45DTE-Strategie: eine Reparatur auf der Put-Seite konnte erfolgreich abgeschlossen werden. Allerdings läuft noch eine Call-Reparatur und wurde am Freitag gemanagt. Es wird ein Wochenverlust von -7.978,89 USD verbucht.
Earnings (selektiv): einige Calls mussten repariert werden. Daraus ergeben sich temporäre Verlust von -962,24 USD.
Unterm Strich ist das Wochenergebnis damit leider negativ mit -2.160,13 USD. Auch hier gilt, dass ich zufrieden bin mit diesem Ergebnis. Denn in SPX7DTE-Strategie1 und SPX45DTE laufen Call-Reparaturen, die ordentlich gelitten haben beim starken Anstieg im SPX. Noch immer bin ich sehr entspannt, denn die Aufwärtsbewegung der Märkte wird früher oder später zumindest ein wenig korrigiert werden. Das wird grossartige Profite ins Depot spülen. Es ist klar, dass es so kommen wird. Unklar ist einzig der Zeitpunkt. Ich habe viel Geduld und kann warten…
Ich gehe davon aus, dass in den noch kommenden 2 Wochen nicht mehr allzu viel passieren sollte an den Märkten. Das bedeutet, ich werde voraussichtlich das Jahr 2023 mit etwas über 20% abschliessen. Damit kann ich sehr gut leben :-).
Marktampel (grün)
Die Marktampel bleibt grün und kann in den einzelnen Kriterien sogar weiter zulegen. Inzwischen sind es sogar schon 18 grüne, 9 gelbe und nur noch 6 rote Kriterien. So “grün” war es zuletzt Ende Juli 2023 und Anfang Februar 2023. In beide Fällen korrigierten die Märkte anschliessend. Aber wer weiss… Mit Weihnachten vor der Tür haben wir eine starke Saisonalität vorliegen.
Und es gibt durchaus positive Merkmale. Tech und Kleine sind sogar noch deutlich stärker gestiegen, als S&P500 und Dow Jones. Das spricht für Risikoappetit. Auch die Marktbreite ist inzwischen wirklich gut. So wird die Rally vom breiten Markt getragen, was sich auch im gestiegenen Volumen bemerkbar macht. Und mit der FED-Sitzung vom vergangenen Mittwoch gibt es auch einen starken Katalysator. In Aussicht wurden Zinssenkungen gestellt. Deutlich früher als zuvor erwartet. Das freut die Börsen.
Trotzdem bleibe ich dabei, dass jede noch so starke Aufwärtsbewegung früher oder später ein wenig korrigieren muss. Die GD-Ratios sind so hoch, wie lange nicht. Da muss etwas passieren. Und auch ein anderes Merkmal spricht für eine Korrektur: seit sieben Wochen steigen die Märkte. Das gab es zuletzt Ende Oktober 2017 und davor im Dezember 2014. Es folgte jeweils eine kleine Korrektur. In 2017 stiegen die Märkte danach allerdings wie entfesselt weiter.
Wie wird es dieses Mal sein? Keine Ahnung. Mein grösseres Depot sollte auf alle möglichen Szenarien gut vorbereitet sein. Bei einer Korrektur sollte ich ordentlich profitieren können. Bei weiter steigenden Märkten sollte der Verlust überschaubar bleiben. Und so blicke ich aktuell der weiteren Entwicklung sehr gelassen entgegen.