Wochenergebnis KW09 2022

Eine weitere schwierige Woche geht zu Ende. Die grossen Indizes verlieren deutlich, der S&P500 -1.27%. Noch viel härter trifft es mal wieder die hoch bewerteten Wachstumswerte und so müssen auch meine Depots heftig bluten. -43.622,53 EUR Verlust muss ich vermelden. Das ist erneut ein herber Rückschlag.

Auch die Marktampel bekommt die Turbulenzen zu spüren, kann aber noch den gelben Status behaupten.

Die Gesamtübersicht der Tradingdepot-Wochenergebnisse ist in Tabellenform auch jederzeit in der Performance einsehbar.

Tradingdepot1 (Wheel)

Auf Wochensicht verliert der ARKK ETF mal wieder deutlich über 10% (genau genommen -11.19%) und meine treue Leserschaft weiss, das bedeutet auch für das Tradingdepot1 nichts gutes. Dort geht es um -13.85% weiter abwärts. -419,94 EUR Verlust. Das Depot sinkt auf 3.864,08 EUR, obwohl sogar die monatliche Sparrate von 200 EUR eingetroffen ist. Die Cushion ist mit 61% in Ordnung. Neue Prämien für die kommende Woche gibt es keine.

Lynx-KW09-2022

Keine Prämien? Ja! Denn normalerweise setze ich zum Ende der Woche einen BearCallSpread auf für Prämieneinnahme. Am Freitag habe ich mich allerdings dagegen entschieden, denn -11% auf Wochensicht im ARKK ETF und vier Tage in Folge fallende Kurse, könnten schnell für eine starke Gegenbewegung nach oben sorgen. Natürlich ist auch das Gegenteil möglich bei einer weiteren Verschärfung der Ukraine-Krise. Letztlich habe ich mich aber entschieden zunächst abzuwarten.

Ideal wäre es, wenn Montag und Dienstag kommende Woche sehr starke Tage wären und ARKK kurzfristig überkauft ist. Dann würde ich mich mit einem neuen BearCallSpread deutlich wohler fühlen. Im grossen Depot würde ich inzwischen wohl auf der Unterseite weitere Positionen eröffnen. Im kleinen Depot fehlt dafür aber das Kapital und ist somit keine Option, wenn das Depot nicht völlig überhebelt werden soll.

Lynx-KW09-2022-YTD

Die Jahresperformance trübt sich noch weiter ein. Mit einer solchen Bewegung hätte ich vor ein paar Monaten niemals gerechnet. Logisch, sonst hätte ich wohl anders gehandelt ;-). Nun heisst es das beste daraus zu machen. Die Strategie ist klar und wird im Laufe der Zeit ihre Stärken ausspielen.

Tradingdepot2 (Earnings und Wheel)

Schlimmer trifft es das Tradingdepot2, wo erneut ein heftiger Verlust von insgesamt -43.622,53 EUR verkraftet werden muss. Umgerechnet sind das -8.15% und das Depot sinkt auf 487.082,85 EUR. Die Cushion ist mit 70.9% in Ordnung. Aktuell offene Positionen mit Prämien sind 20.723 USD.

IB-KW09-2022

Dieser starke Verlust kommt in der aktuellen Woche für mich ehrlich gesagt etwas unerwartet. Auf Wochensicht verlieren die grossen Indizes zwar, aber das die Wachstumswerte erneut dermassen schwach sind… damit hätte ich nicht gerechnet. Gefühlt hatten sich die KUV-Highflyer in den letzten Tagen eher stabilisiert und ich war recht zuversichtlich. Nun also das Gegenteil. Schade. An meinem Handel ändert das allerdings nichts. Ich werde konsequent weiter auf Gelegenheiten für Covered Calls / BearCallSpreads warten. In der Zwischenzeit wird auf der Unterseite eventuell zusätzliche Prämie verdient.

Aktuell sind auf der Unterseite einige Positionen offen, die zwar auch bereits wieder unter Druck sind, aber auch das hohe Potential (siehe offene Prämien) zeigen. Sollten die Märkte sich in der kommenden Woche stabilisieren oder sogar etwas steigen können, sollten einige fette Prämien eingestrichen werden können.

Earnings wurden keine gehandelt. Gelegenheiten hätte es gegeben. Mein Fokus verschiebt sich aber zurzeit auf einfachere / weniger zeitintensive Strategien, um mehr Zeit für meinen eigentlichen Job zu haben. Die “Basic Income Strategie” wird hingegen kontinuierlich gehandelt und bietet schöne Gelegenheiten. Eines der potentiellen Underlyings, Öl, ist in nur einer Woche um über 40% gestiegen. Ein solch steiler Anstieg wird nicht ewig fortgesetzt werden. Positionen sind offen (es musste sogar schon 1x gerollt werden).

IB-KW09-2022-YTD

Das Depot fällt stark zurück. Solch tiefe Stände gab es in diesem Jahr bisher nur in der Nacht vom 24.02. auf 25.02. als Putin den Krieg gegen die Ukraine startete. Unsicherheit an den Finanzmärkten kommt aktuell einerseits durch den Krieg und ausserdem weiterhin durch die Veränderung der Zinsen bzw. Inflationssorgen inkl. Rezessionsängsten. Das Schlimmste an den Börsen ist Unsicherheit und solange die hoch ist, wird es auch weiter volatil zugehen.

Marktampel (gelb)

Die Marktampel bleibt erneut gelb. Der Anteil roter Kriterien nimmt dabei weiter zu von bisher 10 auf neu 12. Die grünen Kriterien bleiben bei 8, gelbe Kriterien verringern sich von 17 auf 15. Erwähnenswert finde ich:

  • der Fear&Greed Index sinkt auf 17 und notiert somit in “Extreme Fear”. Man sollte meinen, viel tiefer geht es nicht. Das mag sein, heisst aber noch nichts für die Märkte, denn auch bei einem tiefen Stand im F&G können die Märkte weiter abgeben (siehe z.B. Corona-Crash). Trotzdem ist es ein erstes Indiz. Je mehr Angst, desto wahrscheinlicher, dass die “Zittrigen” (wie sie Kostolany genannt hat) bereits verkauft haben.
  • Die Advance/Decline Charts sehen mittlerweile sowohl im Daily als auch Weekly leider desaströs aus. Blitzsaubere Abwärtstrends und kaum Gegenbewegungen oder Stabilisierungsversuche deuten darauf hin, dass hier noch so einiges passieren könnte. Leider also kein gutes Zeichen, mindestens aber keine Entwarnung.
  • Zwar kann der $TRAN (Dow Jones Transportation Index) in dieser Woche steigen, was prinzipiell gut für die Märkte ist. Noch viel stärker steigt allerdings der $UTIL (Dow Jones Utilities), was für eine Umschichtung grosser Adressen in sicherere Anlagen spricht und damit sehr negativ ist.
  • fast schon überflüssig zu erwähnen, dass ausserdem die VIX-Terminstrukturkurve in sauberer Backwardation notiert. Ein weiteres negatives Zeichen.

Heisst das nun, dass die Märkte in einen Crash übergehen? Nein. Nicht zwingend. Vielleicht. Eher nicht. Ich habe keine Ahnung. Fakt ist, die Unsicherheit ist sehr hoch. In Nebenwerten sind die Kursverluste bereits extrem. S&P500, Nasdaq100 und Dow Jones liegen mit 10 – 15% Rückgang allerdings noch voll im Rahmen. Auch der DAX ist “erst” knapp 20% gefallen. Die grossen Indizes bieten also noch viel Platz für weitere Abwärtsbewegungen. Sollte sich ein Teil der Unsicherheit/Angst jedoch auflösen (z.B. Ende des Krieges), könnten die Märkte einige Verluste wieder reinholen in kurzer Zeit. Wir werden sehen und müssen abwarten…

 

Risikoausschluss
Ich bin kein Finanzberater. Beiträge sind lediglich meine eigenen Erfahrungen und Meinungen. Ich gebe keine Handlungsempfehlungen! Jeder ist für sein eigenes Handeln verantwortlich!

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