Wochenergebnis KW25 2022

Am Montag war Feiertag in den USA und deshalb kein US-Börsenhandel. Ab Dienstag ging es aber ordentlich aufwärts. Wie letzte Woche im Bericht vermutet, standen die letzten Tage ganz im Zeichen einer Erholung. Der S&P500 kann um 6.45% zulegen. Das ist ordentlich. Auch meine Depots können profitieren und legen um 43.904,41 EUR zu. Das tut gut!

Die Marktampel springt auf gelb zurück von zuvor rot. Allerdings nur knapp und ist sehr mit Vorsicht zu betrachten.

Die Gesamtübersicht der Tradingdepot-Wochenergebnisse ist in Tabellenform auch jederzeit in der Performance einsehbar.

Tradingdepot1 (Wheel)

Der ARKK ETF kann sogar zweistellig zulegen mit 18.12%. Entsprechend gut erholt sich auch das kleine Depot mit 485,85 EUR Gewinn und umgerechnet 19.21%. Der Depotwert steigt auf 3.015,52 EUR Die Cushion ist mit 63.2% in Ordnung. Neue Prämien sind mit 186 USD erhöht wegen gerollter Calls.

Lynx-KW25-2022

Gerollte Calls? Das bedeutet, die letzten Prozent Aufwärtsbewegung wurden mal wieder nicht mitgemacht im Depot, weil durch den Strike eines Calls (43 USD) eine Gewinnobergrenze gesetzt war. Das ist nicht weiter schlimm, denn durch Rollen des Calls konnte der Strike leicht erhöht werden und der nächste Abschwung wird das Depot weniger hart treffen, quasi durch die natürliche Hedgingposition des Calls. Dadurch wird die Performancekurve leicht geglättet.

Lynx-KW-25-2022-YTD

In der Jahresperformance ist der ordentliche Anstieg von dieser Woche allerdings nur marginal. Zu gross ist der Gesamtverlust bisher. Aber keine Sorge, das wird schon…

Tradingdepot2 (Basic Income Strategie und Wheel)

Auch das grössere Depot erholt sich deutlich. Mit insgesamt 43,418.56 EUR Gewinn war das eine schöne Woche. Umgerechnet 13.00%. Der Depotwert steigt auf 377,304.50 EUR. Die Cushion steigt auf vergleichsweise komfortable 61.3%. Offene Prämien sind mit 25.923 USD auch hier hoch, wegen gerollter Covered Calls und BearCallSpreads.

IB-KW25-2022

Wer den Blog regelmässig verfolgt, wird sich nun vermutlich über den riesigen Sprung in der Cushion wundern?! Letzte Woche schrieb ich, dass es extrem eng wird mit der Marginauslastung mit Werten teilweise deutlich unter 20% Cushion. Die Erholung diese Woche entspannt die Lage zwar ein wenig, aber führte nicht allein zu dieser ordentlichen Steigerung. Ich habe entschieden, das Depot auf Portfolio-Margin bei IB umzustellen und diese Änderung trat am Mittwoch in Kraft. Das ist der eigentliche Grund für die Cushion-Steigerung. Einzahlungen wurden aber keine vorgenommen.

Weshalb ist die Cushion derart stark gestiegen mit Portfolio-Margin? Die grossen Positionen sind im SPY, QQQ, GLD, TLT und ich vermute, in der Margin-Berechnung geht IB bei keinem dieser Werte von einem Totalverlust aus. Das entspannt die Situation extrem, zeigt aber auch, wie “gefährlich” Portfolio-Margin sein kann. Denn unverändert ist das Depot mit einem Hebel von knapp 2.7 unterwegs. Ich rate deshalb unbedingt und immer dazu, selbst auszurechnen, wieviel Kapital benötigt wird, wenn alle Positionen eingebucht würden. Nur das gibt ein Gefühl für das tatsächliche Risiko im Depot. Die Cushion, oder auch initial Margin, sind, wenn überhaupt, nur als Daumenregel zu betrachten.

Trotzdem bin ich über diese Entlastung der Margin natürlich extrem froh. Letzte Woche befürchtete ich noch, dass ich einige Position im Verlust liquidieren muss. Das ist nun erstmal abgewendet. Dennoch werde ich sehr vorsichtig bleiben und zunächst nur weiter die bestehenden, offenen Positionen managen. Neue Positionen kommen nicht in Frage, so lange der Hebel so hoch ist.

Wie schon x-fach beschrieben ist das Ziel eines Optionshändlers vor allem am Leben zu bleiben. Das Depot nicht gegen die Wand zu fahren. Wenn das gelingt und regelmässig Prämien eingenommen werden, so kann jede noch so grosse Krise ausgestanden werden. Und so bin ich, trotz weiterhin grossem Jahresverlust, weiterhin positiv gestimmt. In 2022 wurden bis jetzt gut 31kEUR an Prämieneinnahmen im grösseren Depot realisiert. Die Buchverluste übersteigen das bei weitem aktuell. Wenn sich die Märkte aber weiterhin stabilisieren (und nicht zu stark auf einmal ansteigen), werden die Buchverluste von zwei Seiten gleichzeitig angegriffen: durch Prämieneinnahmen mit Covered Calls / BearCallSpreads und durch Kurssteigerungen in den Basiswerten. Optionshandel mit Prämieneinnahmen ist für mich deshalb wie eine “bessere Dividende”.

IB-KW25-2022-YTD

Ein weiter Weg allerdings. Auch zu sehen in der bisherigen Jahresperformance. Und es ist sehr gut möglich, dass die zwischenzeitige Aufwärtsrallye schon nächste Woche wieder ihr jähes Ende findet.

Marktampel (zurück auf gelb)

Die Marktampel signalisiert mit dem erneut gelben Status eine leichte Entwarnung. Theoretisch zumindest. Denn in der Praxis, wie schon mehrfach berichtet, zeigt sich, dass gerade ein Wechsel auf rot oftmals eine spannende Spekulation auf eine Gegenbewegung sein kann.

Dennoch… mit 4 grünen (zuvor 5), 16 gelben (zuvor 13) und 14 roten Kriterien (zuvor 16) liegt ein gelber Status vor. Kurzfristig bin ich aber skeptisch. Zu stark ist die Aufwärtsbewegung in den letzten Tagen gewesen. Eine Konsolidierung auf hohem Niveau oder ein erneuter Abverkauf würden mich nicht überraschen.

Der Fear&Greed Index notiert neu in “Fear” mit einem Wert von 28, nachdem zuvor eine ganze Weile “Extreme Fear” herrschte. Für den starken Anstieg in den Märkten, finde ich einen F&G Index von 28 noch moderat. Da ist noch viel Platz nach oben für weitere Erholung.

Vorsichtig bin ich mit dem $VVIX, der wieder auf tiefe Stände bei rund 91 zurück fällt. Wie schon vor 2 Wochen spekuliert, könnte es bedeuten, dass sich der $VVIX seinem “normalen” Zustand annähert. Zumindest in den letzten 2 Jahren deutete ein derart tiefer VVIX allerdings eine baldige Zunahme der Volatilität und damit fallende Kurse an. Also Vorsicht!

Steigend, fallend, seitwärts… alles ist möglich. Warten wir ab und freuen uns in jedem Fall über kontinuierlich eingenommene Prämien.

 

Risikoausschluss
Ich bin kein Finanzberater. Beiträge sind lediglich meine eigenen Erfahrungen und Meinungen. Ich gebe keine Handlungsempfehlungen! Jeder ist für sein eigenes Handeln verantwortlich!

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